Sonntag, 4. April 2010

Tatendrang: erste Besichtigung und Überlegungen

Der Tag gestern war recht kurz. Am Abend hatte ich keine Zeit und vor allem keine Licht, um das Auto vernünftig zu begutachten. Mit den Gedanken, womit ich nächstes Wochenende anfangen könnte, bin ich vor dem Fernseher auf dem Sofa eingenickt. Und schon am morgen klingelte mich mein Bruder wach, mit dem wir zusammen zum alten Unfallwrack (mein vorheriges Auto Alfa 156 hatte einen Unfall) gefahren sind, um das Becker HiFi-Navi System für den Benz auszubauen.
Heute habe ich dann mein Auto zum ersten Mal von allen Seiten und in Ruhe angeguckt und einige neue Sachen gefunden, wo ich mit dem basteln anfangen kann.
Mein Ziel ist möglichst originalgetreue Instandhaltung des Wagens. Einzige Ausnahme an Veränderungen dürfen die Felgen sein. Alles andere (Fahrwerk, Optik, Innenraum) darf nur mit Mercedes-Teilen ersetzt oder nachgerüstet werden. Das sind die Spielregeln.
Also die Liste mit Arbeiten sieht nach dem ersten groben Anblick so aus:
  1. Ich brauche auf jeden Fall die Armlehne. Auf Klima kann ich verzichten, aber nicht auf die Armlehne :)
  2. Die Hutablage sieht schrecklich aus, und ich dachte das wäre originalfarbe. Das Ding ist in der Sonne verblasst und ist jetzt statt schwarz dünnschiss-violett. Sie muss ausgetauscht werden.
  3. Im Fußraum auf der Beifahrerseite ist offenbar Wasser eingedrungen. Dafür muss ich eine Lösung finden.
  4. Tankanzeige spinnt. Mal ist der Tank voll, dann ist der komplett leer.
  5. Die Cockpit Beleuchtung ist intakt. Ledelich im Bereich der Lüfterbedienung und an der Getribeschaltanzeige leuchten die Lämpchen nicht. Diese müssen ausgetauscht werden.
  6. Alle Dichtungsgummi müssen saubergemacht und mit Pflegemittel behandelt werden. Das war's schon im Innenraum.
  7. Getriebeöl muss gewechselt werden.
  8. Bremsscheiben und Klötze vorn.
  9. Im Reserveradraum sind kleine Rostansätze. Diese müssen behandelt werden.
  10. Reifenwechsel auf Sommer
  11. Irgendwann im Sommer lasse ich dann noch die Delle an der Tür wieder richten. Jetzt ist das noch kein Problem.
Also, ich hätte bei einem Auto für 1.000 Euro sicherlich mit mehr Punkten in dieser Liste gerechnet, aber Benz ist Benz ist Benz.Meine Vorstellung was Optik angeht, zielt auf ein wirklich dezente Veränderung. Der Wagen soll nur sein Opaimage ablegen. Ich denke schwarz-matte Felgen werden es tun. Die Leisten beim Classic sind ja leider nicht in Wagenfarbei lackiert. Daraus muss ich kapital schlagen. Der müde Farbton der Lackierung und der schwarze Leisten werden gutes gesamtbild mit dunklen Felgen abgeben. Ich muss nur beim Felgendesign darauf achten, dass es zu den geraden Linienführung des W202 passt.
Eine Sache bereitet mir allerdings Sorgen. Der Vorbesitzer sagte, dass er zuletzt ein Problem mit dem hohen Verbrauch gehabt hätte. Der KFZ-Mechaniker habe ihm geraten die Einspritzung ersetzen zu lassen. Nach einigen tankfüllungen wird sich zeigen, ob das Problem tatsächlich da ist. Dann sind meine W202-Freunde im Forum gefragt :)

Diese Woche steht zunächst einmal die Anmeldung und Versicherungsabschluss bevor. Am Wochenende werde ich dann das HiFi-System einbauen. Die nächsten Posts kommen schon bald.

Zum Abschluss noch ein kurzes Video und Bilder:

LG!

Samstag, 3. April 2010

Stunde Null

Das ist wohl der aufregenste Moment der gesamten Partnerschaft zwischen einem Auto und seinem Besitzer - wenn sie zusammenkommen. So erfüllt mit Vorfreude und geladen mit Spannung bin ich heute in die Lüneburger Heide gefahren, um mein neues Gefährt abzuholen. Mit dabei mein Vater. Er ist von uns beiden der größere lieber-Mercedes-Käufer.
Der Tag fing an mit dem Anstehen in der Zulassungsbehörde für ein Kurzzeitkennzeichen. Das hat lockere 25 Euro gekostet. Hier gleich der erste Tipp: wenn man sich schon vor dem Kauf für eine Versicherung entscheidet, dann kann man über diese gleich auch die Kurzzeitkennzeichen beantragen. Später bleibt man bei dieser und das Kurzzeitkennzeichen wird von der Versicherung verrechnet.
Beim Auto angekommen sind wir dann am Nachmittag. Ungeduldig vom noch Besitzer den Schlüßel geschnappt und gleich bei der Probefahrt zur nächsten Tanke gefahren und Reifen wieder aufgepumpt. Gut ist er alle mal - Laufruhig, die Automatik schaltet geduldig, keine akustische Hinweise auf schlechte Verarbeitung, im Innenrum irgendwie das typische Mercedes Aroma.
1.800 € war der Tarif im Inserat. Nach einem Rundgang um das Auto, haben wir beide schnell einige Mängel bemerkt, die nicht angegeben waren. Dazu habe ich das Gefühl gewonnen, dass der Besitzer das Auto schnell los werden wollte. Also war es nicht schwer herunterzuhandeln, aber dass er gelich auf 1.000 € herunterkommt war selbst für mich überraschend. Das war natürlich sehr cool. Ich hatte das Gefühl den armen Mann beraubt zu haben, spätestens als noch die Sommerreifen samt mit Borbet-Felgen dazu gab, einfach so - er bräuchte wieder Platz in der Garage.
Trotz der Schuldgefühle :) war die Jungfernfahrt mit der chicken Limo sehr erleichternd. Es gab nichts ausser den Bremsen, die Hinweise auf größere Mängel gaben. Nun gut Bremsscheiben und -klötze müssen neu. Das Automatikgetriebeöl wurde bestimmt auch nie gewechselt. Hier und da muss was gemacht werden. Aber kein Rost, nicht verbastelt, Motor und Getriebe scheinen auf den ersten Blick dicht zu sein. Näheres wird dann der Blick auf den Unterboden verraten, sobald der W202 auf die Hebebühne kommt.

Und hier ist er:
Von W202